Adieu geordnetes Blumenbeet, willkommen Wildnis

Seit einer Weile schon zeichnet sich der Trend zum naturnahen Garten ab, der im neuen Jahr mehr denn je im Zentrum der Gartengestaltung steht. Waren über Jahre hinweg klare Linien, strikt definierte Areale und geometrische Formen gefragt, rücken nun Gärten in den Blick, die nicht nur der Natur nachempfunden sind, sondern ihr auch vermehrt die Kontrolle überlassen. Inspirationen für das eigene Gartenprojekt, die neuesten Produkte und Accessoires für den Indoor-Dschungel oder den letzten Schliff für die individuelle grüne Oase finden sich auf der „Garten & Ambiente Bodensee“ in Friedrichshafen, die das IBO-Messequartett vom 15. bis 19. März 2023 ergänzt.

Wohin die Gartentrends in der neuen Saison gehen, weiß Matthias Saum, Geschäftsführer von Paul Saum Garten- und Landschaftsbau: „Heutige Gärten sollen zum Umweltschutz beitragen“, so der Fachmann. “Wogende Wildblumenwiesen, die Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung bieten, sind deshalb vermehrt gefragt“, fügt er hinzu. Diese Art von Garten lasse sich auch gut mit Aspekten eines Nutzgartens kombinieren, wo Salat, Gemüse und Obst gedeihen. „Letztendlich macht ein naturbelassener Garten auch weniger Arbeit“, erklärt der Garten- und Landschaftsbauprofi, der mit seinem Unternehmen bereits seit vielen Jahren auf der „Garten & Ambiente Bodensee“ in Friedrichshafen vertreten ist. So eine Grünanlage ist leichter zu pflegen und zu erhalten, da nicht alles immer genau an Platz und Stelle sein oder die ideale Höhe und Form haben muss. Nach dem Motto: Adieu geordnetes Blumenbeet, Willkommen Wildnis! Das macht sich dann auch bei den Pflanzplänen bemerkbar. Waren lange Zeit Pastelltöne und gedeckte Farben beliebt, geht die Tendenz im Staudenbeet nun zu leuchtenden Farben – aber nicht unbedingt in harmonischen Gruppen oder Blöcken. „Die Bepflanzung soll vielmehr willkürlich und natürlich wirken wie eine Wiese“, so Matthias Saum. Ebenfalls im Trend liegen automatische Bewässerungsanlagen. Denn so wird das Wasser gezielter an die Pflanzen gebracht als bei der Wippberegnung. Hochmodern: Die Bewässerung lässt sich per App von unterwegs effizient und komfortabel steuern.

Der heimische Garten bleibt trotz Krise wichtig

Die „Garten & Ambiente Bodensee“ auf dem Messegelände in Friedrichshafen ist nicht nur für Gartenliebhaber interessant, sondern auch für die Garten- und Landschaftsbaubetriebe in der Region Bodensee-Oberschwaben eine wichtige Plattform. Dort können sich sowohl einzelne Betriebe als auch der Garten- und Landschaftsbauverband Baden-Württemberg (GaLaBau BW) mit ihren Ideen präsentieren. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des GaLaBau auf dem Thema Ausbildung: „Unsere Azubis sind auf der Messe live in der Praxis zu erleben“, sagt Matthias Widenhorn von „Gärten am See“ aus Sipplingen, der zugleich Verbandsvorsitzender der Region Bodensee-Oberschwaben ist. Dank der großen Nachfrage hat die Zahl der gewerblichen Mitarbeiter in der Branche zugenommen. Waren es 2017 noch 10 600 Mitarbeiter im Land, sind es 2021 bereits 11 800 gewesen – Tendenz steigend. Das gilt ebenso für die Zahl der Auszubildenden. Auch die Umsätze im GaLaBau steigen. 2017 lagen sie allein in Baden-Württemberg bei rund 1,3 Milliarden Euro, 2021 dann bei fast 1,6 Milliarden Euro. Matthias Widenhorn geht davon aus, dass der heimische Garten in der Gesellschaft weiter wichtig bleiben wird. „Auch wenn die Menschen im Moment durch die Energiekrise und die hohe Inflation verunsichert sind, gehen wir davon aus, dass unsere Branche wie in den vergangenen Jahren stetig, aber moderat wachsen wird.“ Für den Frühling 2023 seien jedenfalls genug Aufträge vorhanden.

Tickets und Öffnungszeiten

Angelockt von Grillaromen, Live-Musik und Co. können Gartenbegeisterte auch in den anderen Hallen vorbeischauen. Die Messe „Garten & Ambiente Bodensee“ findet vom 15. bis 19. März 2023 parallel zu drei weiteren Messen – der Frühjahrsmesse IBO sowie ihren Schwestermessen „Urlaub Freizeit Reisen“ und „Neues BauEn“ – statt und hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte ist für 11 Euro erhältlich und ermöglicht den Eintritt für alle vier Messen. Ein Familienticket ist für 23 Euro erhältlich. Weitere Informationen unter WWW.IBO-MESSE.DE.

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